Vom Umgang mit dem Inneren Kind – Teil I – Selbstwahrnehmung

DSCF6342Unser Inneres Kind ist unsere feinste Wahrnehmungs-, Erlebnis- und Reaktionsebene. Hier sind wir feinfühlig und sensibel, aber auch abhängig, bedürftig, auf Schutz angewiesen und am schwächsten in uns. Es ist der Teil, der oft die stärksten Belastungen in sich trägt und daher besonders unsere Hilfe benötigt.

Wenn wir unser inneres Kind fühlen, dann kann es sein, dass wir Ängstlichkeiten, Unverbundenheit, viele Arten von Traurigkeit, Wertlosigkeit, Bedürftigkeiten, Verlassenheitsgefühle, Einsamkeit, Unsicherheit, Schamgefühle, aber auch innere Zurückgezogenheit und Gefühllosigkeit spüren.

Ich werde immer wieder gefragt, wie ein guter verantwortungsbewusster Umgang im Alltag, mit dieser Ebene, praktisch gelebt werden kann. Deshalb werde ich heute über den Zugang zum inneren Kind schreiben und im zweiten Teil über den praktischen Umgang mit unserem inneren Kind.

Bevor wir mit der Inneren-Kind-Ebene umgehen können, muss sie für uns greifbar, erlebbar und nachvollziehbar sein. Wenn Sie die oben beschriebenen Gefühle erleben, dann können Sie erst einmal davon ausgehen, dass dies Ihre Innere-Kind-Ebene ist. Sie können aber auch mal die drei folgenden Wahrnehmungsübungen ausprobieren:

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Wer bin ich? Identifikationen und Überidentifikationen

DSCF8686Wir Menschen wollen dazu gehören und abgegrenzt sein. In diesem Spannungsfeld entwickeln wir im Laufe unseres Lebens ganz persönliche Identifikationen.

In Beziehungen und in Gruppendynamiken spüren wir diese Spannungen besonders. Sie können sich als Angespanntheit, Unbehagen oder auch Hoch- und besondere Glücksgefühle zeigen.

Eine Identifikation kann als eine immer wiederkehrende Art und Weise beschrieben werden, zu sein, zu regieren, zu erleben und sich selbst zum Ausdruck zu bringen.

Durch unsere Identifikationen sind wir wer. Wir unterscheiden uns von anderen oder erleben uns als zugehörig. Wir können dadurch Individualität und Abgegrenztheit empfinden.

Unsere Fähigkeit, uns zu identifizieren, kann jedoch auch Ausmaße annehmen, die uns und auch anderen das Leben schwer machen.

  • Sich beispielsweise mehr für das Glück und das Wohl eines erwachsenen Menschen zuständig zu fühlen, als für das eigene, wie das in manchen Familien üblich ist, ist eine Identifikation, die zu starken Konflikten und zur Übernahme fremder Gefühle führen kann.

  • Auch unverhältnismäßige Identifikationen mit Freiheit und Unabhängigkeit kann dazu führen, dass wir irgendwann ganz allein da stehen, da wir alles und jeden (uns eingeschlossen) auf Abstand halten.

  • Das Eins-werden, eine übermäßige Identifikation mit einem geliebten Menschen oder einer Person in der Familie, kann ein direkter Weg in die Selbstaufgabe sein.

  • Sehr verbreitet sind auch Überidentifikation mit der Arbeit, die oft mit hohen Ansprüchen einher gehen und in Schmerzen sowie im Ausgebrannt-Sein enden.

  • Aber auch übertriebenes Eins-sein mit spirituellen Ebenen oder ungesunde Formen, den Körper zu gestalten, gehören zu den Überidentifikationen.

  • Und auch die virtuellen Welten eignen sich, unsere Genussmittel oder politische sowie religiöse Anschauungen.

In Grunde können wir mit allem so sehr eins werden, dass von uns kaum noch etwas übrig bleibt. Weiterlesen

Eine gute Lösung chronischer Probleme

 

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Heute geht es um eine Problembewältigungsstrategie, die mich schon lange erfolgreich begleitet. Hierbei geht es darum, dass wir chronische Probleme dadurch lösen, indem wir bereit dafür sind, uns zu fühlen und etwas neues dazu zu lernen, also dadurch, dass wir innere Heilung erfahren und uns entwickeln.

Vielleicht kennen Sie das:

  • Immer wieder in die selben Unannehmlichkeiten und Unstimmigkeiten zu geraten.
  • Sich ständig über die selben Dinge ärgern zu müssen.
  • Permanent an die selben Grenzen zu stoßen.
  • Lange schon in einer unschönen Lebenssituationen festzustecken.
  • Dass die eigenen Erwartungen und Vorstellungen unentwegt enttäuscht werden.
  • Das Gefühl haben, in einer Sackgasse gelandet zu sein.
  • Oder einfach nur ein langweiliges Leben ertragen zu müssen.

Alle Ereignissen, die sich permanent wiederholen, anstatt sich zum Besseren hin zu verändern, haben alle etwas gemeinsam:

  1. entweder wir haben ein entscheidendes Gefühl nicht gefühlt oder

  2. wir haben eine wichtige neue Aufgabe nicht gelernt oder

  3. beides.

Viele chronischen Probleme lassen sich ganz schnell lösen, wenn wir sie dafür nutzen, innerlich heiler zu werden und wenn wir darauf achten, was sie uns lehren wollen.

Problematische Situationen bleiben uns dagegen erhalten und wiederholen sich ständig, wenn wir anderen die Schuld geben, wenn wir kämpfen, unseren Willen und unsere Prinzipien durchsetzen wollen, verkopft mit der Situation ringen, Oberwasser haben wollen, aufgegeben haben oder uns als Opfer der äußeren Umstände fühlen. Weiterlesen

Stellvertretende Wahrnehmung

DSCF4079Wie schon auf meiner Website erwähnt, arbeite ich in den Einzelsitzungen mit meinen Klienten, vor allem mit der stellvertretenden Wahrnehmung. Ich werde immer mal wieder gefragt, wie das bei mir genau funktioniert und was da passiert. Deshalb möchte ich diese Arbeitsweise für Sie einmal genauer beleuchten.

Die stellvertretende bzw. repräsentative Wahrnehmung kennen viele Menschen aus dem Familienstellen. Dort wird man als ein Familienmitglied, zum Beispiel als der Vater, in den Raum gestellt, auch die Mutter und die Kinder werden dazu gestellt. All diese Menschen sind nicht die “Originale”, sondern Stellvertreter, also Menschen, die diese Familie, um die es geht, nicht einmal kennen. Während jeder Einzelne gefragt wird, wie es ihm oder ihr geht und wie sie sich in Beziehung zu den anderen fühlen, beginnen die Stellvertreter die Gefühle, Empfindungen, Muster und Gedanken, also die geistig-seelischen Identifizierungen der “Originale” auszudrücken.

Für jemanden, der dieses Phänomen das erste Mal erlebt, kann das sehr beeindruckend oder auch verwirrend sein. Denn plötzlich laufen Sachen in einem ab, die tatsächlich zu jemand anderen gehören und nicht zu einem selbst. Wenn man dann wieder aus der Rolle herausgeht, weil die Aufstellung zu Ende ist, dann fühlt man sich, im besten Falle, wieder wie vorher. Alle Menschen, die regelmäßig an Aufstellungen teilnehmen, wissen, dass das Durchlassen fremder Identifikationen, eigene Gefühle in Bewegung oder eigene Themen ins Bewusstsein bringen kann – daher die Formulierung: im besten Falle.

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Symptomaufstellungen

DSCF4569Wenn ich mit der stellvertretenden Wahrnehmung die geistig-seelische Ursache von körperlichen Symptomen untersuche, dann stelle ich immer wieder fest, dass es all unsere “ungeliebten” Gefühle sind, die eine starke Wirkung auf unseren Körper haben.

Wenn wir uns von unseren Gefühlen distanziert und sie in den Körper unterdrückt haben, dann werden seelische Schmerzen oder Agressionen im Laufe der Zeit zu körperlichen Schmerzen.

Alle Formen von Herzleiden, Blutdruckprobleme, Verspannungen, Nervenleiden und Rückenprobleme sind zum Beispiel eine direkte Folge davon.  Weiterlesen

Selbstentfaltung

DSCF7391Selbstentfaltung ist ein Prozess, der im Grunde permanent in uns stattfindet.

Wer also Selbstentfaltung anstrebt, der will etwas erreichen, was ohnehin unentwegt geschieht. Unser Selbst ist eine reine schöpferische Kraft, sie ist unser ureigenstes Wesen, die unseren Gedanken, Gefühlen, unseren Mustern, Prägungen, Überzeugungen und Motivationen folgt. Wir können gar nicht anders, als schöpferisch zu sein. An diesem Punkt hat kein Mensch wirklich eine Wahl. Unsere Bestimmung ist es, herauszufinden, was wir mit dieser Kraft anstellen wollen.

Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, dass es fast unmöglich ist, wirklich selbstbestimmt zu sein bzw. ein selbst bestimmtes Leben zu führen, wenn wir:

  1. familiär belastet sind

  2. nicht wissen, wer oder was wir sind

  3. und keine Ideen davon haben, wie unser Leben aussehen soll

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Opferhaltung – ein verbreitetes Rollenverhalten

DSCF8660Die Opferhaltung, würde ich sagen, kennen wir alle. Mit dieser Haltung reagieren wir instinktiv auf zahlreiche Situationen in unserem Leben. Sie stellt für mich erst einmal einen Versuch dar, mit etwas klar zu kommen, dass uns aus dem Gleichgewicht zu bringen scheint.

Eine Opferhaltung hat jedoch nichts damit zu tun, dass jemand durch einen Täter oder durch einen Schicksalsschlag zu einem Opfer wird, sondern hier geht es um ein menschliches Rollenverhalten, das wir annehmen können. Dieses Verhalten führt uns jedoch geradewegs aus unserer Eigenverantwortung und es zieht immer nach sich, dass wir uns und andere bestrafen. Weiterlesen

Über die Anwesenheit im eigenen Leben

DSCF8567In meiner Arbeit und in meinem Alltag habe ich festgestellt, dass Anwesenheit eine der natürlichsten und schönsten menschlichen Qualitäten ist, die sich ganz leicht und unkompliziert ins Leben integrieren lässt. Bin ich anwesender, dann fühlt sich mein Alltag gleich besser an. Aus einer Kette von Terminen, Ereignissen und Erledigungen wird ein immer wiederkehrendes Ankommen in dem, was eben gerade ist. Das, was gerade ist, ist mein Leben. In meiner Anwesenheit werde ich weiter. Selbst ein grauer Regentag kann meine Stimmung dann nicht drücken. In diesem Zustand kann ich auch mal zu lange zu leicht bekleidet in der Kälte stehen und bekomme einfach keinen Schnupfen. Ich fühle mich kreativer und offener. Anwesenheit dient mir als Energiequelle. Und durch sie kann auf leichte Weise die Spannung zwischen innerer und äußerer Realität aufgelöst werden, was eine der häufigsten Ursachen für Stress ist.

anwesend sein ist einfach Weiterlesen

Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen

DSCF6597In uns Menschen stecken unzählige Bedürfnisse, Wünschen, Sehnsüchte und Erwartungen. Wenn wir sie spüren, dann drängen sie in uns nach Erfüllung. Sie äußern sich als Verlangen und Forderungen an uns selbst, an unsere Mitmenschen und an die Welt, in der wir leben. Dort, wo wir Mangel empfinden, sagen uns die Bedürfnisse, Wünsche, Sehnsüchte und Erwartungen: Hier fehlt was. Ich will es anders haben.

Meine These zu diesem Thema ist: „Das Festhalten an Bedürfnissen, Wünschen und Erwartungen hat überhaupt keinen Nutzen für uns, wenn wir das haben wollen, was uns fehlt.“ Mit dieser These stoße ich regelmäßig auf Verwunderung und sogar Entsetzen. Zurecht. Denn wir denken oft, dass durch unsere Bedürfnisse und Erwartungen, der Mangel in unserem Leben verschwinden wird. Doch so ist es nicht. Weiterlesen

Es ist, wie es ist.

DSCF7533Es ist, wie es ist, sagt die Liebe …“, heißt es in dem schönen Gedicht von Erich Fried.

Wenn wir mit dem, was wir erleben in einen Konflikt geraten sind, dann hat es nichts damit zu tun, wie unsere Realität ist, sondern damit, dass unsere Vorstellungen, Erwartungen, Ideen, Bedürfnisse und Konzepte mit der Realität nicht übereinstimmen. Normalerweise beginnen wir in solchen Situationen auf die Realität einzuwirken, indem wir kontrollieren, manipulieren, erziehen, diskutieren, Vorwürfe machen, beleidigt oder wütend werden oder uns als Opfer der äußeren Umstände fühlen. Weiterlesen